© Daniel Ernst
Ballaststoffe – alles andere als unnötiger Ballast!
Ergebnisse aus der aktuellen Darmforschung liefern jetzt neue Argumente, warum Ballaststoffe aus Obst und Gemüse so gesund sind.
»Esst ballaststoffreich – Das ist gut für den Darm!«. Diese Empfehlung der Ernährungswissenschaftler ist eigentlich nicht neu. Durch zahlreiche Ergebnisse aus der aktuellen Darmforschung gibt es jetzt aber neue Argumente, warum die Ballaststoffe aus Obst und Gemüse so gesund sind.
Nach wie vor gilt: Ballaststoffe sorgen für eine geregelte Verdauung, sie binden Wasser im Darm und sorgen so für einen weicheren Stuhl. Heute weiß man außerdem, dass ein Großteil der Faserstoffe das Basisfutter für nützliche Darmbakterien ist. Die kleinen Bewohner im Darm sind in der Lage, neben Vitaminen auch bestimmte Stoffe (kurzkettige Fettsäuren) zu bilden, die vor Entzündungen im Körper, Krebs und Auto-Immunerkrankungen wie z.B. Schuppenflechte, Rheuma, Allergien oder Multipler Sklerose schützen können.
Gute Helfer für eine regelmäßige Verdauung und einen gesunden Darm
Mindestens 30 Gramm Ballaststoffe sollten es am Tag schon sein – das sind die aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, gerne auch mehr. Tatsächlich kommen wir im Durchschnitt lediglich auf 2/3 der Empfehlung. Wer die folgenden Lebensmittel regelmäßig verzehrt, schafft die Empfehlungen jedoch gut und liefert die besten Voraussetzungen für einen gesunden Darm (alle Angaben in Gramm pro 100 Gramm des Lebensmittels).
- Flohsamenschalen 87
- Weizenkleie 45
- Leinsamen 38
- weiße Bohnen, Trockengewicht 23
- Linsen, Trockengewicht 17
- Schwarzwurzeln 17
- Mandeln 15
- Haferflocken 10
- Vollkonbrot 8
- Austernpilze 6
- viele Gemüsesorten, wie z.B. Karotten, Rosenkohl, Brokkoli, Fenchel 3 - 4
Mit diesen Lebensmitteln nimmt man rund 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag auf:
- 2 TL Flohsamenschalen
- 2 Scheiben Vollkornbrot
- 1 Portion Vollkornnudeln (125 Gramm)
- 1 mittelgroße Karotte
Darmgesunde Ernährung
Die nützlichen Darmbakterien leben von der Vielfalt unseres Speiseplans – je abwechslungsreicher, desto besser. Das ist gutes Futter für die nützlichen Helfer im Darm:
- warmes Frühstück ist meist besser verträglich als kaltes (z.B. Haferporridge mit Zimt und Früchten)
- ballaststoffreiche Lebensmittel wie z.B. Lebensmittel aus Vollkorn, geschroteter Leinsamen, Flohsamenschalen, Haferflocken
- Gemüse mit hohem Wasseranteil wie z.B. Zucchini, Karotten, Paprika, Pastinaken, Kohlrabi, am besten gedünstet, nicht zu viel Rohkost
- Nüsse & Hülsenfrüchte wie Bohnen oderLinsen (rote Linsen sind oft besser verträglich als braune Tellerlinsen)
- Fisch und mageres Fleisch
- gesäuerte Milchprodukte wie z.B. Buttermilch, Joghurt, Kefir, Ayran oder Quark
- Kräuter & Gewürze wie Anis, Fenchel oder Kümmel wirken anti-blähend
- Brot mit langer Teigführungszeit (die meisten Biobrote, Sauerteigbrote)
- reichlich Wasser und Tee trinken, keine kohlensäurehaltigen Getränke
- Bewegung zur Entspannung der Darmmuskulatur (Spazierengehen, Walken, Schwimmen) oder sanfte Bauchmassen – in jedem Fall weniger sitzen!